Stromspartipps: Wie Sie im 2-Personen-Haushalt Strom pro Jahr sparen
Um die Stromkosten zu senken hilft nur eins: Strom sparen. Wie das geht, verraten wir Ihnen jetzt:
Kühlschrank
Um nicht unnötig Strom aus dem Netz zu entnehmen, kaufen Sie einen Kühlschrank in der richtigen Größe. Ist das Kühlgerät nur halb gefüllt, wird nur Luft gekühlt. Die richtige Größe zu zweit ist, wie beim Single Haushalt, 100 bis 160 Liter. Leben mehr Leute im Haus, werden pro Kopf 50 Liter dazu addiert.
Um den Stromverbrauch pro Person so gering wie möglich zu halten, sollte das Gerät nicht neben dem Herd oder in der prallen Sonne stehen. Der direkte Kontakt zur Heizung oder dem Geschirrspüler ist ebenfalls ungeeignet.
Laut Faustformel gilt: je niedriger die Umgebungstemperatur, desto geringer der Energiebedarf des Kühlschranks. 1 °C entspricht in etwa 3 %.
Ein weiteres Problem sind Einbaukühlschränke. Kann die Abwärme nicht richtig zirkulieren, erwärmt sich die Luft hinter dem Gerät. Die Folge ist eine erhöhte Kühlleistung und damit ein gesteigerter Energiebedarf. Deswegen sind freistehende Modelle fest eingebauten Geräten zu bevorzugen.
Und sollten Sie ein Modell mit einem integrierten Gefrierfach besitzen, müssen Sie dieses regelmäßig abtauen. Denn bereits eine 5 mm dicke Eisschicht erhöht den Energieverbrauch um 30 %.
Stand-by-Betrieb vermeiden
So bequem wie der Stand-by-Betrieb auch ist – dem eigenen Geldbeutel kann er durchaus schaden. So zieht ein LCD-Fernseher im Stand-by jährlich 103 kWh. Damit zahlen Sie allein, dass das Gerät eingesteckt ist, 41,20 € jährlich. Aufsummiert auf einen Haushalt kommt hier einiges zusammen.
Wohnzimmer
Gerade das Wohnzimmer kann von der Abschaltung des Stand-by-Betriebs profitieren. Aber auch der Einsatz neuer Geräte mit einer Energieeffizienzklasse A+++ spart etliche Euro pro Jahr.
Fernseher
Beim Fernseher kommt es vor allem auf den Energiebedarf im Betrieb an. Hier entscheidet die Art des Gerätes über die Strommenge.
Fernseher-Art |
Energiebedarf in Watt |
Strombedarf in kWh/Jahr |
Ungefähre Kosten im Jahr (40 Cent) |
LED-Fernseher |
70 Watt |
255 kWh/Jahr |
102 Euro/Jahr |
LCD-Fernseher |
100 Watt |
365 kWh/Jahr |
146 Euro/Jahr |
Plasma-Fernseher |
Knapp 250 Watt |
912 kWh/Jahr |
364,80 Euro/Jahr |
OLED-Fernseher |
100-120 Watt |
365-438 kWh/Jahr |
146-175,20 Euro/Jahr |
Zugleich spielt die Bildschirmgröße eine Rolle:
Bildschirmgröße (Zoll) |
LED (Stromverbrauch-Watt) |
OLED (Stromverbrauch-Watt) |
LCD (Stromverbrauch-Watt) |
Plasma (Stromverbrauch-Watt) |
30 |
38 |
NA |
60 |
150 |
32 |
41 |
NA |
70 |
160 |
37 |
44 |
66 |
80 |
180 |
40 |
50 |
72 |
100 |
200 |
42 |
57 |
75 |
120 |
220 |
50 |
72 |
89 |
150 |
300 |
55 |
80 |
98 |
180 |
370 |
60 |
88 |
107 |
200 |
500 |
Die Stromrechnung kann hier auf zwei Wegen reduziert werden:
- Das alte Modell wird durch ein neues Gerät ersetzt.
- Muss es wirklich ein Modell, so groß wie eine Kinoleinwand sein? Oder reicht nicht ein kleinerer Fernseher?
Beleuchtung
Wie viel Strom die Haushaltsbeleuchtung zieht, hängt von der Art und Leistung der Lampen ab. Im Schnitt sind 5 bis 100 Watt pro Stunde üblich. Dabei sind LED-Lampen deutlich energieeffizienter als normale Glühbirnen. Insgesamt macht die Beleuchtung rund 15 % des Energiebedarfs zu zweit aus.
Tipp: Auch bei der Beleuchtung gibt es unterschiedliche Energielabels. Sie variieren zwischen A++ (sehr energieeffizient) bis E (weniger energieeffizient). Achten Sie beim Kauf neuer Leuchtmittel auf diese Klassen. Damit können Sie den Verbrauch um rund 80 % senken.
Bemühen Sie sich außerdem darum, das Licht beim Verlassen eines Raumes immer auszuschalten.
Küche
In der Küche sind unzählige Stromfresser zu finden. Allein ein Wasserkocher nutzt je nach Leistung 2.000 bis 3.000 Watt Strom/Betriebsstunde. Das sind bei 5 Minuten rund 0,167 kWh. Natürlich ist der Anteil des Wasserkochers am Gesamtstromverbrauch gering. Doch gerade in der Küche ist die Gerätesumme entscheidend. Ein Grund mehr, jede Anschaffung genau zu überdenken. Braucht es beispielsweise dann unbedingt einen Quooker? Der Wasserhahn, der auf Knopfdruck kochendes Wasser liefert, hat im Stand-by einen Verbrauchswert von 10 bis 50 Watt. Im Betrieb sind es zwischen 1.000 und 3.000 Watt.
Zur Reduzierung Ihrer Energiekosten sollten Sie den Kauf neuer Küchengeräte immer überdenken. Stellen Sie sich die Frage, ob Sie nicht bereits etwas haben, das die gleichen Aufgaben erfüllt. Im gleichen Schritt sollten Sie über den Austausch alter Geräte gegen neuere, effizientere Modelle nachdenken.
Herd und Ofen
Der Backofen wird circa 100-mal im Jahr benutzt. In einem 2-Personen-Haushalt liegt der Gesamtstrombedarf für Herd und Ofen zwischen 500 bis 600 kWh. Bei einem Strompreis von 40 Cent/kWh macht das 200 bis 240 € jährlich. Um Strom zu sparen, sollten Sie auf das Vorheizen verzichten. Kochen Sie das Wasser (Nudelwasser) im Wasserkocher auf. Backen Sie statt mit Ober- und Unterhitze mit Umluft. Die Temperatur kann dabei in der Regel um 20 °C reduziert werden.
Spülmaschine
Eine normale Spülmaschine verbraucht zwischen 850 bis 1.100 Watt. Um den Verbrauch zu senken, sollte das Gerät daher nur laufen, wenn es wirklich voll ist. Hier kann die Verwendung des Eco-Programms wegen seiner niedrigeren Wassertemperatur weiter Strom sparen. Außerdem sollte bei Neuanschaffungen die Größe des Geschirrspülers überdacht werden. Für einen 1 bis 2 Personenhaushalt sind 45 cm breite Modelle ausreichend. Diese brauchen rund ein Drittel weniger Strom als ein Vergleichsgerät mit 60 cm Breite.
Bad
Der größte Stromfresser wird im Bad wohl ein Durchlauferhitzer sein. Üblich sind Leistungen von 18, 21, 24, 27 und 33 Kilowatt (kW). Je höher der Wasserverbrauch und die damit verbundene Heizleistung, desto mehr Strom wird benötigt. So gilt:
|
20 °C in kWh |
30 °C in kWh |
40 °C in kWh |
50 °C in kWh |
60 °C in kWh |
1 l/Tag |
4 |
8 |
13 |
17 |
21 |
10 l/Tag |
42 |
85 |
127 |
170 |
212 |
20 l/Tag |
85 |
170 |
255 |
340 |
424 |
30 l/Tag |
127 |
255 |
382 |
509 |
637 |
40 l/Tag |
170 |
340 |
509 |
679 |
849 |
50 l/Tag |
212 |
424 |
637 |
849 |
1.061 |
Passen Sie das Fassungsvolumen des Boilers auf Ihre Haushaltsgröße an. 100 bis 120 Liter genügen.
Waschmaschine
Der jährliche Energieverbrauch wird in Kilowattstunden pro 100 Waschzyklen angegeben. Demnach darf eine Waschmaschine mit dem Energielabel A nicht mehr als 41 Kilowattstunden/100 Zyklen Strom aus dem Netz ziehen. Wegen der allgemeinen Anpassungen und Bemühungen der Hersteller, möglichst gute Energielabel zu erhalten, lohnt sich meist die Anschaffung einer neuen Waschmaschine. Achten Sie besonders auf die Energieklasse. Denn das Einsparpotenzial an Strom beträgt zwischen neuen Geräten der Klasse A, verglichen mit Modellen der Klasse G, rund 55 %.
Homeoffice
Arbeiten Sie im Homeoffice möglichst mit stromsparenden Laptops. Denn die Leistung eines Laptops liegt bei rund 15 Watt. Dagegen sind es bei einem Desktop-PC 60 Watt. An einem normalen Arbeitstag sind das:
∙ Stromverbrauch Laptop: 15 * 8 Stunden = 120 Wattstunden
∙ Stromverbrauch Desktop-PC: 60 * 8 Stunden = 480 Wattstunden
Und was ist, wenn Sie ein MacBook besitzen?
- Ein MacBook Air hat einen Verbrauchswert von rund 17 Watt.
- Dagegen liegt das MacBook Pro mit M1-Prozessor bei 26 Watt.
- Ältere Modelle mit Intel-Prozessor kommen sogar auf 30 Watt.
Noch teurer wird es mit iMacs mit einem 27 Zoll-Monitor. 200 Watt bei Höchstleistung sind keine Seltenheit. Selbst im Stand-by sind es immer noch 70 Watt.
Wichtig dabei ist: Je mehr Strom verbraucht wird, desto höher sind die Kosten.