Stromverbrauch Internet: Wie viel Energie verbraucht das Internet?

Das Internet verbraucht jährlich weltweit etwa 240 bis 340 Terawattstunden (TWh) Strom.

Das Internet ist aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Täglich nutzen wir es, um zu sehen, wie das Wetter wird, den neuesten Podcast zu streamen oder durch Likes und Klicks in den sozialen Medien. Und eine schnelle Nachricht über WhatsApp ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Diese durchgängige digitale Vernetzung hat allerdings auch einen signifikant hohen Energieverbrauch zur Folge. Jährlich werden durch den Betrieb umfangreicher IT-Infrastrukturen in Unternehmen und die fortlaufende Nutzung durch Milliarden von Menschen im privaten Bereich viele Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht. Doch wie hoch ist der Stromverbrauch des Internets genau?

Das Internet verbraucht jährlich weltweit etwa 240 bis 340 Terawattstunden (TWh) Strom.

Das Internet ist aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Täglich nutzen wir es, um zu sehen, wie das Wetter wird, den neuesten Podcast zu streamen oder durch Likes und Klicks in den sozialen Medien. Und eine schnelle Nachricht über WhatsApp ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Diese durchgängige digitale Vernetzung hat allerdings auch einen signifikant hohen Energieverbrauch zur Folge. Jährlich werden durch den Betrieb umfangreicher IT-Infrastrukturen in Unternehmen und die fortlaufende Nutzung durch Milliarden von Menschen im privaten Bereich viele Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht. Doch wie hoch ist der Stromverbrauch des Internets genau?

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Personen im Haushalt

Wie hoch ist der Stromverbrauch durchs Internet?

Derzeit sind etwa 5,3 Milliarden Menschen weltweit online. Asien führt die Liste mit fast 3 Milliarden Internetnutzern an. Europa folgt mit etwa 750 Millionen Nutzern. Auf Platz drei liegt mit etwa 350 Millionen Nutzern die USA. Und allein in Deutschland waren 2023 etwa 67 Millionen Internetnutzer registriert. Dabei verbrachten die meisten von ihnen täglich über 10 Stunden im Netz. Besonders intensiv ist die Internetnutzung unter den 18- bis 39-Jährigen. Ganze 13 Stunden lang surfen sie durchs Netz.

Diese hohe Auslastung hat signifikante Auswirkungen auf den Energieverbrauch des Internets und die damit verbundenen Emissionen. Schuld daran sind die benötigten Rechenzentren mit ihren Servern und Kühlsystemen. Diese verbrauchten 2022 weltweit schätzungsweise zwischen 240 und 340 Terawattstunden Strom. Allein in Deutschland sind es jährlich rund 18 Terrawattstunden. Denn jeder Klick, jede Suchanfrage oder das Streamen von Filmen trägt dabei zum enormen Stromverbrauch bei.

Wussten Sie schon, dass allein eine einfache Suchanfrage bei Google etwa 0,3 Wattstunden Strom benötigt? Und dass jede Minute sechs Millionen solcher Anfragen verarbeitet werden müssen?

Das sind dann 1.800.000 Wattstunden pro Minute. Das entspricht:

1.800.000 Wh × 60 = 108.000.000 Wh pro Stunde

Und das wiederum sind 108.000 kWh.

Verglichen mit dem Energieverbrauch der einzelnen Länder, müsste das Internet demnach auf Platz 6, hinter China, den USA, Indien, Russland und Japan einsortiert werden.

Warum verbraucht das Internet so viel Energie

Schuld am hohen Stromverbrauch des Internets ist dessen Infrastruktur. Insbesondere aber die großen Serverfarmen, die kontinuierlich laufen müssen, um Daten zu speichern, zu verarbeiten und zu übertragen. Denn schon lange geht der Trend zu immer größeren, sogenannten Hyperscale Rechenzentren. Diese haben die Größe von mehreren Fußballfeldern und den Stromverbrauch einer Kleinstadt. Zu Beginn des Jahres 2024 gab es etwa 1.000 von ihnen – die meisten davon in den USA, China und Irland.

In den nächsten 4 Jahren rechnen Marktforscher mit einer Verdopplung dieser großen Rechenzentren – vorrangig wegen der generativen KI. Das bedeutet unweigerlich, dass mehr Strom benötigt wird. Denn die Server verbrauchen nicht nur Energie für den Betrieb, sondern erzeugen auch viel Abwärme, die wiederum durch aufwendige Kühlsysteme kontrolliert werden muss, um die optimale Funktion der Hardware zu gewährleisten.

Stromfresser Rechenzentren

Im Jahr 2022 wurde der Energieverbrauch der globalen Rechenzentren auf etwa 240 bis 340 Terawattstunden geschätzt. Das entspricht einem weltweiten Stromverbrauch von 1 bis 1,3 %. Diese Zahl schließt den Energieverbrauch für das Mining von Kryptowährungen wie Bitcoin und Co. aus. Dessen Verbrauch betrug 2022 zusätzliche 110 TWh.

Laut dem Borderstep Institut für Innovation verbrauchten in Deutschland die Rechenzentren 2021 etwa 17 Milliarden Kilowattstunden Strom. Das entspricht einer Steigerung von 6,5 % gegenüber dem Jahr 2020.Und vermutlich wird der Verbrauch weiter ansteigen. Zwar hat sich die Energieeffizienz der Datennetzwerke verbessert. Die weltweit steigende Nachfrage nach Diensten wie Video-Streaming, Cloud-Gaming und künstlicher Intelligenz wird jedoch einen weiteren Anstieg des Energieverbrauchs mit sich bringen. So wird vermutet, dass sich der Stromverbrauch durchs Internet bis 2030 verdoppelt haben könnte.

Wachsender Energieverbrauch durch Cloud-Lösungen, Streaming, Surfen und Gaming

Zusätzlich zu den direkten Energieverbräuchen tragen auch die individuellen Aktivitäten der Nutzer zu diesem Gesamtverbrauch bei. Über 60 Prozent des Datenverkehrs des Internets entsteht durch das Streamen von Musik und Filmen. Somit beläuft sich der globale Stromverbrauch durch Streaming-Dienste auf etwa 200 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr – Tendenz steigend.

Marktführer dabei ist Netflix mit 269,6 Millionen Abonnenten. Für eine Stunde Netflix bei Full-HD Auflösung werden circa drei Gigabyte Daten verbraucht.

Aber auch die Gaming-Industrie sorgt für einen hohen Stromverbrauch. Weltweit spielen 3,2 Milliarden Menschen Videospiele. Hierzulande ist es die Hälfte der Bevölkerung. Und wenn wir nun berücksichtigen, dass eine Xbox etwa 70 Watt während des aktiven Spielens benötigt, kann sich jeder denken, wie viel das bei einer weltweit intensiven Nutzung ausmacht.

Insgesamt hat die intensivierte Nutzung all der hier genannten digitalen Dienste den Energiebedarf 2021 der Rechenzentren in Deutschland etwa 16 Terawattstunden gekostet.

Zum Vergleich: Frankfurt am Main verbraucht jährlich ungefähr 2 Terawattstunden Strom. Demnach könnten Sie mit dem Strombedarf der Rechenzentren Frankfurt am Main 8 Jahre lang mit Strom versorgen.

Wie hoch ist der weltweite Stromverbrauch durch das Internet?

Der weltweite Stromverbrauch des Internets hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen, was größtenteils auf die Expansion von Cloud-Diensten und die allgemeine Zunahme digitaler Aktivitäten zurückzuführen ist. Im Jahr 2020 verbrauchten globale Rechenzentren etwa 205 Terawattstunden Strom. Das entspricht 1 % des weltweiten Stromverbrauchs. Bis 2030 wird der Verbrauch nicht weniger werden.

Wie hoch ist der Energieverbrauch aller Server weltweit?

Der weltweite Energieverbrauch aller Server betrug 2023 etwa 240 bis 340 TWh. Das entspricht ungefähr 1 bis 1,3 % des globalen Stromverbrauchs. Wenn man den Energieverbrauch für das Mining von Kryptowährungen wie Bitcoin hinzunimmt, ergibt sich ein Gesamtverbrauch von etwa 350 bis 450 TWh. Das sind 1,4 bis 1,7 % des weltweiten Stromverbrauchs.

Wie viel Strom verbraucht das Internet in Deutschland?

Der Stromverbrauch des Internets in Deutschland beträgt jährlich etwa 55 Terawattstunden. Darin enthalten ist die Energie für Mobilfunkstationen, Internetrouter sowie der Betrieb und die Kühlung von Servern in Rechenzentren. Ein erheblicher Teil des Verbrauchs entfällt auf das Streamen von Filmen und Musik.

Strombedarf im Privathaushalt durch Internet und Streamen

Der Stromverbrauch bei der Internetnutzung und beim Streaming in einem Privathaushalt hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Anzahl der genutzten Geräte sowie Dauer und Art der Nutzung:

  • Router: Sie laufen in der Regel rund um die Uhr und verbrauchen im Durchschnitt etwa 4 bis 12 Watt.
  • Fernseher: Je nach Modell und Bildschirmtechnologie liegt der Stromverbrauch eines Fernsehers zwischen 70 bis 500 Watt/Betriebsstunde.
  • PS4: Die Playstation 4 verbraucht beim Spielen 140 bis 150 Watt. Beim Streamen liegt die Spielekonsole bei 100 Watt. Im Hauptmenü sind es immer noch 80 bis 90 Watt.
  • PS5: Der Stromverbrauch der PlayStation 5 variiert je nach Nutzungsszenario. Im Standby-Modus liegt der Energiebedarf bei 1 Watt/Stunde. Dies steigt auf 75 Watt/Stunde beim Video-Streaming an.

Stromverbrauch beim Video-Streaming: Laptop vs. Heimkino

Der Stromverbrauch beim Video-Streaming unterscheidet sich erheblich – je nach verwendetem Gerät. Wenn Sie einen Film in Full-HD auf dem Laptop streamen, verbraucht dieser durchschnittlich etwa 46 Watt. Bei einer Spielzeit von zwei Stunden ergibt sich daraus ein Stromverbrauch von 0,092 Kilowattstunden.

Im Vergleich dazu steigt der Stromverbrauch deutlich an, wenn Sie denselben Film in 4K-Auflösung auf einem Heimkino-System mit einem 65-Zoll-Fernseher und einer Soundbar anschauen. Hier sind es rund 175 Watt, wobei der Fernseher etwa 150 Watt und die Soundbar rund 25 Watt verbrauchen. Bei einer zweistündigen Nutzung ergibt das ein Stromverbrauch von 0,35 kWh.

Tipps zum Stromsparen bei der Nutzung des Internets

Und auch, wenn Sie keinen Einfluss auf die Rechenzentren der großen Konzerne und IT-Unternehmen haben, so können Sie dennoch beim Streaming und Surfen im Internet Strom sparen und die Umwelt schonen:

  • Videos nicht streamen: Anstatt Videos immer online zu streamen, können Sie die Inhalte herunterladen und offline anschauen. Dies reduziert den ständigen Energiebedarf.
  • Autoplay-Funktionen abschalten: Autoplay-Funktionen bei Videos und Musik gezielt deaktivieren, um zu verhindern, dass Inhalte automatisch abgespielt werden, wenn sie nicht benötigt werden.
  • Auflösung beim Streaming reduzieren: Beim Streaming auf mobilen Endgeräten die Auflösung reduzieren. Damit verbrauchen Sie weniger Daten und weniger Energie.
  • Mailfilter einsetzen und E-Mails regelmäßig löschen: Verwenden Sie Mailfilter, um Newsletter und Spam nach einer festgelegten Zeit automatisch in den virtuellen Papierkorb zu verschieben. Das senkt den Speicherbedarf und indirekt den Energieverbrauch. Denn jede unnötig gespeicherte E-Mail, erhöht den Gesamtenergieverbrauch der Rechenzentren.
  • Effiziente Suchanfragen: Jede unnötige Suchanfrage kostet Strom. Daher gezielt suchen und alternative, nachhaltige Suchmaschinen wie Ecosia, eine Alternative zu Google, nutzen. Denn Ecosia investiert beispielsweise für jede Suche einen Teil ihrer Einnahmen in Umweltschutzprojekte.
  • Cloud-Dienste aufräumen: Regelmäßig Cloud-Dienste „entmüllen“ und wichtige Backups auf externe Festplatten oder USB-Sticks auslagern. Dies spart Speicherplatz in Rechenzentren und reduziert den Energieverbrauch.

FAQs – Häufige Fragen zum Stromverbrauch des Internets

Ist das Internet ein Stromfresser?

Ja, das Internet ist ein Stromfresser. Allein Rechenzentren verbrauchen weltweit 240 bis 340 Terawattstunden pro Jahr, was etwa 1 bis 1,3 % des globalen Stromverbrauchs entspricht. Hinzu kommt der Energiebedarf für Endgeräte und Netzwerkinfrastruktur.

Wie viel Strom verbraucht einmal googeln?

Eine Google-Suchanfrage verbraucht etwa 0,3 Wattstunden Strom. Das ist vergleichbar mit der Energie, die eine LED-Lampe in einer Stunde benötigt. Bei Millionen von Anfragen pro Tag summiert sich dieser Verbrauch erheblich.

Wie viel Strom verbraucht das ganze Internet?

Der weltweite Stromverbrauch des Internets wird auf etwa 240 bis 340 Terawattstunden (TWh) pro Jahr geschätzt. Dies entspricht ungefähr 1 bis 1,3 % des globalen Stromverbrauchs. Dieser Verbrauch umfasst Rechenzentren, Netzwerkinfrastrukturen und Endgeräte.

Wie viel verbraucht Internet fernsehen?

Das Streaming auf einem Laptop in Full-HD verbraucht etwa 46 Watt pro Stunde, was bei zwei Stunden rund 0,092 Kilowattstunden (kWh) entspricht. Ein Heimkino mit einem 65-Zoll-Fernseher (150 Watt) und einer Soundbar (25 Watt) verbraucht für dieselbe Dauer in 4K etwa 0,35 kWh.