Stromvertrag abschließen: Alles über Kündigungsfristen, Preisgarantie und Laufzeit Stromvertrag abschließen: Das ist zu beachten

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Stromvertrag abschließen: Welche Vertragsarten und Unterschiede gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Stromverträgen, die sich hinsichtlich Laufzeit, Preisgarantie und Flexibilität unterscheiden. Welche Vertragsart für Sie die Richtige ist, hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und Ihrer Bereitschaft, sich längerfristig an einen Anbieter zu binden, ab.

Mit der Grundversorgung Strom ohne Vertrag beziehen

Wenn Sie beim Umzug in eine neue Wohnung in einer fremden Stadt ziehen und keinen speziellen Stromtarif wählen, werden Sie automatisch in die Grundversorgung der örtlichen Stadtwerke oder Netzbetreibers aufgenommen. Dieser Tarif bietet keine besonderen Konditionen und ist meist teurer als der Sondertarif eines externen Stromanbieters. Die Grundversorgungsverordnung (StromGVV) regelt die Vertragsbedingungen, die eine flexible Kündigung mit nur zwei Wochen Frist enthält.

Sondervertrag mit einem anderen Energieanbieter

Ein Sondervertrag bietet Ihnen die Möglichkeit, von günstigeren Konditionen als in der Grundversorgung zu profitieren. Die Vertragsbedingungen werden individuell festgelegt. Die Laufzeiten können zwischen wenigen Wochen und 24 Monaten variieren. Achten Sie bei der Wahl eines Sondervertrags auf kundenfreundliche Vertragsbedingungen, wie eine Preisgarantie, die Sie vor steigenden Energiepreisen schützt.

Was sind die Unterschiede?

Der Hauptunterschied zwischen Grundversorgungs- und Sonderverträgen liegt in der Preisgestaltung und den Vertragsbedingungen. Sonderverträge bieten oft günstigere Preise, haben dafür aber längere Vertragslaufzeiten.

Vertragsbedingungen und Laufzeiten

Doch gerade die Vertragslaufzeiten sind beim Abschluss eines Energieversorgervertrags nicht zu vernachlässigen. Denn diese entscheiden über Ihre Flexibilität. 

 Welche Vorteile bieten Stromverträge mit zwölf Monaten Laufzeit?

Ein wesentlicher Vorteil von 12-monatigen Stromverträgen ist die Flexibilität. Denn der Strommarkt ist sehr volatil. So kann sich innerhalb eines Jahres die Marktsituation drastisch ändern – sei es durch schwankende Rohstoffpreise, politische Entscheidungen oder veränderte Nachfragen. Mit einem Vertrag von 12 Monaten sind Sie nicht langfristig gebunden und können nach Ablauf der Laufzeit zu einem neuen Anbieter mit besseren Konditionen wechseln.

Viele Stromanbieter bieten in ihren 12-monatigen Verträgen zusätzlich eine Preisgarantie an, die Sie vor einer unerwarteten Preiserhöhung schützt. Damit bleibt der Grundpreis pro kWh während der gesamten Vertragslaufzeit stabil.

Wichtig: Davon ist meist nur der Strompreis betroffen (eingeschränkte Preisgarantie). Veränderte Umlagen und Abgaben, etwa durch Gesetzesänderungen werden auf Ihren Stromtarif aufgeschlagen. Wenn Ihr Vertrag eine vollständige Preisgarantie enthält, sind Abgaben oder Umlagen jedoch ebenfalls enthalten.

Ein weiterer Vorteil einer kurzen Laufzeit sind attraktive Neukundenangebote in Form von Boni, Rabatten oder zusätzlichen Serviceleistungen wie kostenlose Energiesparberatung im ersten Vertragsjahr. Und immer, wenn Sie den Stromanbieter wechseln können Sie erneut davon profitieren. 

Angesichts dieser Vorteile: Lohnt sich dann überhaupt ein Stromvertrag mit einer längeren Laufzeit? 

Welche Vorteile haben Stromtarife mit 24 Monaten Mindestlaufzeit?

Auch Stromtarife mit einer Mindestlaufzeit von 24 Monaten bieten mehrere Vorteile. Diese sind besonders für diejenigen unter Ihnen interessant, die Wert auf Stabilität und langfristige Planung legen:

1. Lange Preisstabilität: Ein zentraler Vorteil von 24-monatigen Stromverträgen ist die lange Preisstabilität. Anbieter sichern in der Regel den Preis pro Kilowattstunde über die gesamte Vertragslaufzeit ab. So sind Sie für zwei Jahre vor Preisschwankungen auf dem Energiemarkt geschützt. 
2. Attraktive Tarifkonditionen: Um Verbraucher für eine längere Vertragsbindung zu gewinnen, bieten viele Anbieter attraktive Tarifkonditionen bei 24-monatigen Verträgen an. Dazu gehören oft niedrigere Arbeitspreise, Rabatte auf die Grundgebühr oder einmalige Boni. 
3. Preisgarantie und Schutz vor Preiserhöhungen: Eine 24-monatige Mindestlaufzeit ist häufig mit einer umfassenden Preisgarantie gekoppelt. Diese Garantie schützt Sie während der gesamten Vertragslaufzeit vor Preiserhöhungen. Selbst bei steigenden Großhandelspreisen für Strom bleiben Ihre Kosten konstant. 
4. Planungssicherheit und Komfort: Ein weiterer Vorteil ist die langfristige Planungssicherheit. Mit einem Vertrag über 24 Monate müssen Sie sich zwei Jahre lang keine Gedanken über einen Anbieterwechsel machen.

Welche Vorteile bieten Verträge mit Laufzeiten unter 12 Monaten?

Zusätzlich gibt es Stromverträge mit Laufzeiten unter 12 Monaten. Diese können ebenfalls interessant sein. Denn damit sind Sie: 

• Sehr flexibel und können schnell auf Veränderungen im Strommarkt reagieren. 
• Sollte der aktuelle Stromvertrag doch nicht Ihren Ansprüchen entsprechen, können Sie binnen kürzester Zeit einen neuen Vertragspartner suchen. 
• Wohnen Sie nur vorübergehend an einem Ort, beispielsweise bei einem befristeten Arbeitsaufenthalt, sind kurze Vertragslaufzeiten ideal. 
• Kurze Vertragslaufzeiten garantieren regelmäßig Neukundenprämien. 

Stromvertrag mit 12 oder 24 Monaten Laufzeit: Meist kürzere Vertragszeiten empfehlenswert

Ein Stromvertrag mit einer Laufzeit von 12 Monaten ist oft die bessere Wahl. Das empfiehlt auch die Stiftung Warentest in Ihrem Stromvergleich – genauso wie die Verbraucherzentrale. Durch solch einen Energieversorgervertrag haben Sie eine ausgewogene Kombination aus Flexibilität und Kosteneffizienz. Mit diesem Vertragstyp können Sie regelmäßig auf Veränderungen am Strommarkt reagieren. Zusätzlich dazu profitieren Sie immer wieder von günstigeren Tarifen und Neukundenboni. 

Das gilt auch, obwohl Verträge mit einer Laufzeit von 24 Monaten oftmals einen besseren Arbeitspreis (Cent pro Kilowattstunde) haben. Die langen Laufzeiten sind allerdings nur dann sinnvoll, wenn der Vertrag eine Preisgarantie beinhaltet und ein deutlicher Anstieg der Strompreise zu erwarten ist.

Letztlich ist die Entscheidung zwischen einem 12- und 24-monatigen Vertrag immer eine Frage der individuellen Präferenzen und Markteinschätzung. Verbraucher, die ihre Energiekosten aktiv optimieren möchten, sind mit einer kürzeren Laufzeit oft besser beraten. Während jene, die Wert auf Stabilität legen, längere Verträge in Betracht ziehen können​

Aber wäre dann nicht allgemein ein Stromvertrag beim Grundversorger ohne Laufzeit die bessere Wahl?

Strom ohne Vertragslaufzeit

Die maximale Flexibilität haben Sie mit einem Stromvertrag ohne Laufzeit. Hier können Sie jederzeit den Stromanbieter wechseln, ohne an eine Mindestvertragslaufzeit oder eine Kündigungsfrist gebunden zu sein.

Wie viel kostet Strom ohne Vertragslaufzeit?

Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass Stromtarife ohne Vertragslaufzeit in der Regel höhere Grund- und Arbeitspreise aufweisen. Zudem entfallen Neukundenboni oder Prämien, die dagegen bei Verträgen mit einem Vertragsjahr gewährt werden. 

Was zeichnet einen Stromtarif ohne Vertragslaufzeit im Tarifvergleich aus?

Wenn Sie nach einem Stromtarif ohne Vertragslaufzeit suchen, sollten Sie bestimmte Kriterien beachten. Achten Sie darauf, dass solche Tarife für gewöhnlich keine Kündigungsfrist haben und sich oft automatisch monatlich verlängern. Wichtig ist außerdem, dass keine Vorauszahlungen verlangt werden, und die Möglichkeit besteht, monatliche Abschlagszahlungen zu leisten. Jedoch fehlt in solchen Tarifen häufig die Preisgarantie. Damit können Sie trotz gleichbleibenden Stromverbrauchs monatlich höhere Kosten erwarten.

Wie funktioniert der Abschluss eines neuen Stromvertrags?

Doch egal, für welchen Vertragstyp Sie sich entscheiden: Sie sollten vor dem Wechsel des Stromanbieters im Idealfall einen Stromvergleich durchführen. So finden Sie die günstigsten Tarife und Optionen für Ihre Region.

Stromvergleich durchführen

Ein Stromvergleich ist der erste wichtige Schritt, wenn Sie wechseln möchten. Über Vergleichsportale können Sie schnell verschiedene Anbieter und Tarife auf einfache Weise vergleichen. Dazu geben Sie Ihre Postleitzahl und den jährlichen Stromverbrauch ein. Anschließend listet das Portal die verfügbaren Tarife in Ihrer Übersicht auf, sortiert nach Preis, Vertragsbedingungen und zusätzlichen Angeboten wie Boni oder Preisgarantien.

Beim Vergleich sollten Sie auf folgende Punkte achten:

• Grund- und Arbeitspreis: Dies sind die wichtigsten Kostenfaktoren. Der Arbeitspreis bezieht sich auf die Kosten pro verbrauchte Kilowattstunde (kWh), der Grundpreis auf die monatlichen Fixkosten.
• Vertragslaufzeit und Kündigungsfristen: Kürzere Laufzeiten bieten mehr Flexibilität, aber auch langfristige Verträge können Vorteile wie stabile Preise bieten.
• Preisgarantie: Eine Preisgarantie schützt Sie vor Preissteigerungen während der Vertragslaufzeit.
• Kundenbewertungen: Diese geben Aufschluss über die Servicequalität des Anbieters.

Haben Sie einen Anbieter gefunden, müssen Sie nur noch den alten Energievertrag kündigen. Meist übernimmt dies der neue Anbieter. 

Stromvertrag kündigen – beachten Sie die Kündigungsfrist

Wenn Sie Ihren Stromvertrag kündigen möchten, ist die Kündigungsfrist entscheidend. Diese beträgt bei den meisten Verträgen vier bis sechs Wochen vor Ablauf der Vertragslaufzeit. Verpassen Sie diese Frist, verlängert sich der Vertrag automatisch, meist um weitere 12 Monate.

Wichtige Punkte zur Kündigung:

• Form der Kündigung: Kündigungen müssen schriftlich erfolgen. Einige Anbieter akzeptieren auch Online-Kündigungen über Kundenportale.
• Kündigungsbestätigung: Fordern Sie eine Bestätigung Ihrer Kündigung an.
• Sonderkündigungsrecht: In bestimmten Fällen, wie bei Preiserhöhungen oder einem Umzug, können Sie außerordentlich kündigen, ohne die reguläre Kündigungsfrist einhalten zu müssen.

Sonderkündigungsrecht

Das Sonderkündigungsrecht gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihren Stromvertrag außerordentlich zu kündigen, ohne die reguläre Kündigungsfrist einhalten zu müssen. Typische Gründe für ein Sonderkündigungsrecht sind:

• Preiserhöhungen: Wenn Ihr Anbieter die Preise erhöht, können Sie innerhalb einer Frist von zwei Wochen ab Benachrichtigung kündigen.
• Umzug: Ziehen Sie in eine neue Wohnung oder ein neues Haus, können Sie in der Regel außerordentlich kündigen, es sei denn, Ihr Anbieter bietet den gleichen Tarif auch am neuen Wohnort an.
• Änderungen der Vertragsbedingungen: Wenn der Anbieter die Vertragsbedingungen zu Ihrem Nachteil ändert, können Sie den Vertrag ebenfalls außerordentlich kündigen.

Wichtig: Im Falle einer Sonderkündigung müssen Sie den Stromvertrag selbst kündigen. Im Schreiben muss explizit auf den Gebrauch des Sonderkündigungsrechts hingewiesen werden. Die Pflicht, selbst den Stromvertrag zu kündigen gilt hier selbst dann, wenn Sie ein Vergleichsportal nutzen.

Wie lange dauert es, einen Stromvertrag abzuschließen?

Laut Gesetz muss der Wechsel des Stromanbieters innerhalb von drei Wochen erfolgen. Dieser Zeitraum beginnt mit dem Eingang der Anmeldung beim Anbieter. In der Praxis kann der Wechsel jedoch deutlich schneller gehen, besonders bei Online-Vertragsabschlüssen. Häufig erfolgt die Bestätigung des Wechsels bereits innerhalb weniger Tage. Das gelingt jedoch nur, wenn Sie alle erforderlichen Angaben weitergegeben haben. Diese sind:

Für den neuen Vertrag brauchen Sie dann nur noch: 

1. Name
2. Geburtsdatum
3. Neue Anschrift im Falle eines Umzugs
4. Datum der Schlüsselübergabe im Umzugsfall
5. Den aktuellen Stromverbrauch (in kWh)
6. Zählerstand im alten und neuen Zuhause
7. Zählernummer
8. Bankverbindung

Falls Sie einen zeitkritischen Wechsel planen, etwa wegen eines Umzugs, empfiehlt sich ein direkter Kontakt mit dem neuen Energieversorger, um den Wechselprozess zu beschleunigen.

Wie kurzfristig kann man Strom anmelden?

In dringenden Fällen kann die Anmeldung eines neuen Stromvertrags sehr kurzfristig erfolgen. Oft reicht es aus, wenn Sie dem neuen Anbieter die benötigten Informationen wie Zählernummer, Zählerstand, bisheriger Anbieter und den gewünschten Starttermin mitteilen. Dann kann dieser innerhalb weniger Tage tätig werden.

FAQs – Häufige Fragen zum Stromvertrag

Was ist ein Stromvertrag?

Ein Stromvertrag ist eine schriftliche Vereinbarung zwischen Ihnen und einem Energieversorger. Darin werden die Bedingungen für die Lieferung von Strom geregelt. Dazu gehören die Preise, die Vertragslaufzeit, die Kündigungsbedingungen und eventuelle Preisgarantien.

Was steht in einem Stromvertrag?

In einem Stromvertrag stehen sämtliche Details wie der Name des Anbieters, der Tarif, die Vertragslaufzeit, die Kündigungsfrist, der Strompreis pro kWh, die Zählernummer sowie Informationen zur Zahlung und eventuellen Preisgarantien.

Worauf ist beim Stromvertrag zu achten?

Achten Sie auf die Vertragslaufzeit, Kündigungsfristen, Preisgarantien und mögliche versteckte Kosten. Wichtig sind außerdem die Konditionen für Boni und Rabatte sowie die Flexibilität des Vertrags, z. B. bei einem Umzug oder Preisänderungen.

Kann man bei einem Umzug einen neuen Stromvertrag abschließen?

Ja, bei einem Umzug können Sie einen neuen Stromvertrag abschließen. Oft können Sie hier vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen, wenn Sie den bestehenden Vertrag nicht mitnehmen möchten oder der Anbieter am neuen Wohnort nicht liefert.

Ist ein Stromvertrag immer monatlich kündbar?

Ein Stromvertrag ist nicht immer monatlich kündbar. Die Kündigungsfristen variieren je nach Vertrag und Anbieter. Einige Verträge haben Mindestlaufzeiten, nach deren Ablauf Sie meist mit einer Frist von 4-6 Wochen kündigen können.